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Kritik gegen Opel-Betriebsratsvorsitzenden für Auftritt in Bochum

Lang dauerte er, der erste offizielle Auftritt des Opel-Betriebsratsvorsitzenden. Knapp vier Stunden präsentierte sich Wolfgang Schäfer-Klug im Opel-Standort Bochum. In der Debatte ging es darum, dass Schäfer-Klug sich als neuer Gesprächspartner des Opel-Vorstands an den kommenden Spitzengesprächen beteiligen solle.

Neue Entwicklungen im Streit um die Zukunft des Bochumer Opel-Werkes Foto: © GM Company

 

Der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, fand vor dem Auftritt Schäfer-Klugs klare Worte. Schuldzuweisungen helfen in der Sache nicht weiter, teilte Giesler mit. Er wünsche sich eine sachliche Aussprache. Zu der Aussprache kam es auch. Geschont wurde der Gast auf der IG-Metall-Vertrauensversammlung nicht.

Vier Stunden dauerte die von der IG Metall geführte Debatte. In der Nachbetrachtung urteilte Giesler, dass er eine offene, kritische und ehrliche Debatte erlebt habe. In der Diskussion kochten zwischenzeitlich die Emotionen enorm hoch. Giesler äußerte jedoch Verständnis dafür. Schließlich stünden sie Jobs der Kollegen auf dem Spiel.

In der Debatte herrschte Einigkeit darüber, dass Giesler mit dem Vorstand des Fahrzeugherstellers zu einem Spitzengespräch zusammenkommen sollte. Dieses fände allerdings aufgrund der Ferienzeit frühestens Ende August statt. Das Gespräch wurde von Martin Bertzbach, dem Vorsitzenden der Einigungsstelle, vorgeschlagen. Es sei sonst zu befürchten, dass es statt einer Einigung zu einem Scheitern komme.

Vor dem Gespräch ist nun noch der Betriebsrat des Fahrzeugherstellers in Bochum gefragt. Dieser muss noch die Tätigkeit der Einigungsstelle aussetzen und dem Bezirksleiter der IG Metall das Mandat verleihen, bevor das Spitzengespräch beginnen kann. Zudem müsse jemand aus dem Opel-Vorstand für das Gespräch gefunden werden. Bislang ist allerdings noch fraglich, ob die Spitze des Fahrzeugherstellers zu neuen Gesprächen bereit sei.

Darüber hinaus müssten die Bochumer Kollegen in den Prozess involviert werden. Daher werde man wohl länger benötigen als bis Ende 2014. Eine gute Nachricht hatte Giesler allerdings noch. Von dem seit Wochen berichteten Konflikt zwischen Wolfgang Schäfer-Klug und dem Bochumer Betriebsratschef von Opel, Richard Einenkel, habe er in der ganzen Zeit, in der sie geredet haben, nichts gespürt.