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Spekulationen um Opel-Rückzug in Pfersfeld

Verlässt Opel die Teststrecke auf dem Nato-Gelände Pfersfeld nach 15 Jahren Nutzung endgültig? Derzeit sieht es so aus. Bislang wurde der Vertrag, der im Oktober kommenden Jahres ausläuft. Nicht verlängert. Die Pressestelle des Fahrzeugherstellers verweigert ebenso eine Auskunft wie der Eigentümer des Geländes, die Triersche Wohnungsbaugesellschaft.

Derzeit sind zwei Opel-Angestellte sowie zwei Sicherheitsbedienstete in Pfersfeld tätig. Ungewöhnlich wenig. Vor allem in der heißen Phase sind gewöhnlich bis zu 50 Ingenieure auf dem Testgelände tätig. Und getestet wird oft, weil der Markt ständig nach neuen Autos giert. Also sollte man meinen, dass Opel auf die Teststrecke angewiesen sei.

Doch der Fahrzeugbauer geht wohl einen anderen Weg. Statt den Vertrag für Pfersfeld zu verlängern, investiert Opel 30 Millionen Euro in die Erweiterung des Testzentrums bei Dudenhofen. Die 50 Kilometer von Rüsselsheim entfernte Strecke wird dann vermutlich alle Aufgaben übernehmen. Erst kürzlich hat Opel knapp 170.000 Quadratmeter Land in der Region gekauft, um eine zwei Kilometer lange und schnurgerade Teststrecke zu bauen. Bislang existiert in Dudenhofen schon eine 4,8 Kilometer lange Bahn. Doch da diese Kreisrund ist, eignet sie sich nur für bestimmte Tests.

Experten vermuten, dass sich Opel mit der Zurückhaltung einer Bestätigung des Rückzugs aus Pfersfeld absichern will. Denn wenn wider Erwarten doch noch etwas in Dudenhofen schieflaufen sollte, stünde der Fahrzeughersteller plötzlich ohne ein geeignetes Gelände da.

Der Kurs des Autobauers überrascht viele. Bislang war das Nato-Areal in Pfersfeld die erste Wahl Opels. Allerdings hat das Gelände einen bedeutenden Nachteil. Der ehemalige Bundeswehr-Flughafen liegt 110 Kilometer von Rüsselsheim enfernt. Doch bislang war die lange Anreise der Tester unumgänglich. In ganz Europa existieren lediglich 200 Teststrecken.