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Opel Ampera – die sündigste Versuchung seit der Elektromobilität

Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins, war ich gestern leider nicht! Dafür durfte ich in einem Opel Ampera platz nehmen, den Startknopf drücken und losfahren. Viele Opelfans träumen aktuell noch von einer Probefahrt mit einem Ampera und nutzen die Gelegenheit auf der IAA mal mit einem Ampera mitzufahren. Also versuche ich euch nun mit eigenen Worten das Gefühl und den Wagen zu beschreiben.

Stellt euch vor ihr sitzt hinter einem modernen Cockpit. Anstatt dem herkömmlichen Tacho und dem Drehzahlmesser habt ihr ein Display. Ähnlich wie früher das Mäusekino im Opel Kadett E GSI, Vectra 2000 und Senator, aber das ganze natürlich in digital. Auf dem Display gibt es alle möglichen Informationen, aber kein Drehzahlmesser sondern einen Beschleunigungsmesser. Der Tankwart war mal dein bester Freund, denn zukünftig sieht der dich nur noch bei der Autowäsche, denn absofort spielst du deinen eigenen Tankwart. Besser gesagt tankst du zuhause – aus der Steckdose.

Der Opel Ampera kommt nach einer Akkuladezeit von ca. 4 Stunden etwa 40-80 km weit – rein elektrisch – völlig emissionsfrei. Sollte diese Reichweite mal nicht ausreichen muss man allerdings nicht erst eine Steckdose suchen und 4 Stunden warten. Opel hat mitgedacht und einen Reichweitenverlängerer unter die Motorhaube gesetzt. Ein 1.4 Liter Motor übernimmt dann die Stromversorgung vom Elektroantrieb, denn beim Opel Ampera ist nicht der Elektromotor der Hilfsantrieb (so wie bei einem herkömmlichen Hybrid) sondern der Hauptantrieb. Der Hauptantrieb hat eine Leistung von 150 PS und die Kraft liegt auch direkt an. Ich kenn euch doch, ihr wollt Fakten:

Elektromotor: 150 PS, 370 Nm, Benzinmotor: 86 PS, Reichweite mit Elektroantrieb: 40-80 km (der Rekord liegt bei über 90 km), Ladezeit 4 Stunden mit 230 Volt, Reichweite mit Reichweitenverlängerung = 500 km, bzw. noch weiter beim nachtanken, Volumen Kofferraum: 310 Liter, Hubraum Benzinmotor: 1,4 Liter, Bremsen: elektrisch + Scheibenbremsen, Batterie: 198 kg schwer, 288 Zellen prismatisch, 16 kWh. Der Motorblock vom normalen Benzinmotor besteht aus Grauguss, der Zylinderkopf besteht aus Aluminumguss. Angetrieben wird der Ampera auf der Vorderachse über ein Planetengetriebe. In den herkömmlichen Tank passen noch mal 35 Liter Kraftstoff, 3,5 Liter Öl möchten inkl. Filter ganz normal gewechselt werden. Denn der Opel Ampera verhält sich auch bei der Wartung wie ein ganz normales Fahrzeug.  Auf die Batterie gibt Opel eine Garantie von 8 Jahren bzw. 160.000 km, da sollten also zunächst keine Folgekosten zu erwarten sein.

Tja, was soll ich sagen, ich finde keinen Ansatz zum meckern, über die Optik soll man ja bekanntlich sowieso nicht streiten, die Front mit den Scheinwerfern gefällt mir besonders gut, das Heck ist sportlich und bietet dennoch noch genug Stauraum um ein paar Reisetaschen in den Kofferraum zu legen. Ein guter Freund von mir würde z.B. genau in die Zielgruppe passen. Sein Arbeitsweg zum Büro beträgt genau 25 km. Diesen Weg pendelt er zwei mal am Tag, das ganze an etwas über 220 Arbeitstagen. Das machen 11.000 km die mit dem Opel Ampera völlig emissionsfrei zurück gelegt werden könnten. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, leider für einen Familienvater mit 2 Kindern derzeitig so noch nicht finanzierbar, denn die 42.900 € sind doch leider mehr als nur ein Grund dagegen. Ein Grund für den sportlich ambitionierten Familienvater wäre natürlich neben der Ersparnis der Funfaktor. Auf eine Handschaltung muss man verzichten, dafür gibt es bei der Automatik den Sportmodus, dann hängt das rechte Pedal noch giftiger am Gas. Die Leistung überzeugt, die Entwicklungsarbeit von Opel erst recht. Ab Dezember gibt es den Opel Ampera beim freundlichen Opel Händler, die Auslieferung an die Privatkunden erfolgt dann im nächsten Jahr. Im Paket mit dem Opel Ampera gibt es dann noch einen Ökostromtarif für das Eigenheim, denn Opel möchte beim Elektroantrieb komplett weg von den fossilen Brennstoffen. Lautlos über die Straße gleiten macht auf jeden Fall viel Spaß: