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Pulverfass Opel – wann lässt GM die Bombe platzen?

Ei ei ei… bis dato habe ich es ja eigentlich immer vermieden negative News zu verteilen, doch der plötzliche Rücktritt von Karl-Friedrich Stracke lässt da ja doch einigen Platz für Spekulationen. Ich war rein zufällig auf einer Fahrveranstaltung (anderer Hersteller) als die News über den Ticker rein kamen, so entstanden vor Ort einige kurze Gespräche über den Traditionshersteller Opel mit anderen Journalisten.

Einig war man sich: Opel ist eine wichtige Traditionsmarke aus Deutschland, einer der Hersteller der überhaupt eine Tradition hat und diese auch stets gepflegt hat. Doch hat Opel zu lange in der Vergangenheit gelebt? Hat Opel die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder falsch interpretiert. Nun geistern Zahlen durch die mediale Landschaft, von Umsatzrückgang und Absatz-Schwierigkeiten ist dort die Rede. Ganz ehrlich? Wen wundert das denn? Wenn ein Hersteller stets „wie die Sau durch Dorf“ getragen wird, wenn ein „Hersteller“ stets in die Krise geschrieben wird, wie soll sich der Endkunde denn dann noch dafür entscheiden sich so ein Fahrzeug zu kaufen?

Die Qualität passt! Die neuen Fahrzeuge von Opel sind nicht nur vom Design sondern auch von der Qualitätsanmutung in sich stimmig, Preis-Leistung passt auch und natürlich gibt es auch bei Opel bei den Ausstattungsmöglichkeiten nach oben kaum Grenzen. Mit dem Opel Ampera hat Opel sich innovativ gezeigt, mit dem Opel RAK-E einen Ausblick in die urbane Zukunft gewagt und mit dem Mokka ein Fahrzeug präsentiert, welcher in der Zielgruppe garantiert gut ankommen wird.

Wenn ich etwas zu kritisieren hätte, dann wären es in der letzten Zeit nur die Namen der Fahrzeuge, alles andere passt für mich. Für mich war der Hersteller auf einem guten Weg. Nicht etwa wie Phoenix aus der Asche, aber auf einem guten Weg nach oben, mit frischen Ideen, technischen Lösungen und neuen Konzepten. Visionär betrachtet sehe ich Opel immer noch auf genau diesem Weg. Jetzt mit dem neuen Opel Adam werden neue Kundengruppen erschlossen, da bin ich mir sicher.

Doch warum der Rücktritt von Karl-Friedrich Stracke? Wurde er aus der Schusslinie genommen? Er soll nun andere Aufgaben für GM übernehmen, das liest sich meiner Meinung nach so, als ob er „geschützt“ werden soll. Geschützt vor der Zukunft? Können da eventuell abgegebene Versprechen nicht gehalten werden? Nein, ich rede nun hier ausdrücklich nicht von den Mitarbeitern die nun natürlich wieder zittern, ich rede hier vor allem auch von der Überarbeitung der kompletten Motorenpalette. Vor Karl-Friedrich Stracke verließ auch schon Chef-Designer Mark Adams den Stützpunkt in Deutschland und widmet sich nun ebenfalls anderen Aufgaben.

Die Unternehmenskommunikation von Opel beneide ich zur Zeit nicht um ihren Job, GM Vice Chairman Stephen Girsky wird vorerst die Geschäfte von GM in Europa kommissarisch leiten, die Suche nach einem Nachfolger für Karl-Friedrich Stracke hat bereits begonnen und der Opel-Aufsichtsrat wird in Kürze einen kommissarischen Opel-Vorstandsvorsitzenden benennen.

Eine Frage bleibt bestehen, wann lässt GM die Bombe platzen, denn irgendwas wird ja nun passieren, gibt es einen Sparkurs auf Kosten der Mitarbeiter, gibt es einen Investitions-Stop bei Neuentwicklungen, gibt es weitere Zusammenarbeiten? Rückt man nun enger mit den neuen Kooperationspartner zusammen? Ich befürchte, dass wir einige Fragen schon sehr bald beantwortet bekommen, denn die Lunte ist noch nicht erloschen. Ich wünsche mir nichts sehnsüchtiger als ein positiven Ausgang für Opel, für alle Mitarbeiter, für alle Werke und ich persönlich drücke die Daumen und hoffe, dass man sich bei GM auch der Tradition bewusst ist die dieses Unternehmen in sich trägt.