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Der Opel Commodore B – Schwachstellen / Fehlerquellen / Kaufberatung

1972 löste der Commodore B seinen Vorgänger ab:

Den Opel Commodore B gab es als Commodore, Commodore GS, Commodore 2800, Commodore GS 2800 und als Commodore GS/E und damals war die Welt noch in Ordnung, da gab es nämlich den 2,5 Liter 6-Zylinder und den 2,8 Liter 6-Zylinder Motor der je nach Ausführung zwischen 115 und 160 PS an die Hinterachse transportierte. Fast alle Modelle hatten noch einen Zenith-Register-Fallstromvergaser verbaut, nur der GS/E hatte eine indirekte elektronische Bosch-Benzineinspritzung (dafür stand ja auch das E in der Modellbezeichnung). Vom Commodore B gab es als Karosserievarianten eine viertürige Limousine und ein Coupé , alle anderen Fahrzeuge waren dann Rekord D Modelle.

Kaufberatung / Schwachstellen / bekannte Fehlerquellen / Tipps und Tricks:

Rost, Rost und nochmals Rost, wer sich heute einen Commodore B zulegen möchte, der sollte wissen auf was er sich einlässt, denn das Thema Rost wird bei dem Fahrzeug welches von 1972-1977 gebaut wurde heute leider groß geschrieben. Rostschutz war damals Unterbodenschutz welches in alle möglichen Löcher gepumpt wurde, daher schaut euch besonders nachfolgende Stellen gut an: Aufnahmen der Stoßstange, die vordere Spritzwand, die Kotflügelaufnahmen im Motorraum, Längsträger, Radhäuser hinten, Radläufe hinten, Heckklappe. Selbst der Tank rostet gerne durch und über die Auspuffanlage muss ich wohl kein Wort verlieren.

Die Wasserpumpe kann man quasi im Inspektionsintervall mit erneuern, denn die kann man wirklich als bekannte Fehlerquelle vom Commodore B titulieren, wer die Wasserpumpe also kontrolliert sollte auch einen Blick auf den Kühler, den Wärmetauscher und die sonstigen Schläuche werfen. Die 6-Zylinder haben einen recht hohen Verschleiß an der Nockenwelle, recht einfach spürbar: hoher Verbrauch / weniger Leistung. Das Klappern der Hydrostößel gehört zum Handwerk und wenn die Steuerkette rasselt, ja dann sollte mal der Kettenspanner kontrolliert werden. Ansonsten sind die Motoren natürlich langlebig und überleben oft die Karosserie, ein gut geölter Motor rostet nicht und die Motoren von Opel sorgten so damals durch Ölverlust für den eigenen Rostschutz von aussen ;). Wo wir gerade bei den Geräuschen sind, ein „heulen“ bei der Probefahrt im Rückwärtsgang deutet eindeutig auf undichte Simmeringe bzw. auf eine eingelaufene Vorgelegewelle hin, ärgerlich, denn solche Ersatzteile sind heute eher schwer günstig zu bekommen.

Das Getriebe ist für die Spitzenmodelle eher zu klein dimensioniert, sollte daher genauso wie die Gummibuchsen und die Radlager an der Vorderachse überprüft werden.

Ein kleiner Blick noch auf die Elektrik, die eigentlich keine wirkliche Fehlerquelle darstellt – es ist ja auch kaum was an Elektrik vorhanden. Die elektrische Einspritzanlage vom GS/E und der Anlasser sind bekannte Schwachstellen, Massefehler beliebte Fehlerquellen und der Multifunktionsschalter / Lenkstockschalter spielte bei den ersten Modellen gerne mal verrückt, daher sollte man die Funktion / Funktionen unbedingt überprüfen. Wer den Wagen voll getankt hat und dennoch von dem Instrument belogen wird, tja, der sollte einen neuen Tankgeber einsetzen.

Fazit: Ein Commodore B wird immer seltener auf der Straße, viele haben den Kampf gegen die braune Pest verloren, inzwischen darf jedes Modell (welches gut erhalten und zeitgenössisch aufgemotzt wurde) ein H-Kennzeichen tragen. Gute Fahrzeuge werden selten zum Verkauf angeboten, es gibt noch Ersatzteile für den Commodore B, doch auch hier ist oft guter Rat teuer.

1977 wurde die Produktion eingestellt, zwei Jahre später kam dann der Commodore C, der mit Verlaub aber nichts mehr mit dem Commodore B zu tun hatte, die Optik wurde radikal verändert und das ehemalige Muscle-Car Feeling kam einfach nicht mehr rüber.