Eine Ära neigt sich dem Ende entgegen. Am Montag lief im Opel-Werk in Bochum das letzte Getriebe vom Band, die weitere Produktion wird schrittweise heruntergefahren und das Werk geschlossen. Allerdings ist es damit nicht getan. Seit Monaten steht die Frage im Raum, was mit den nun ungenutzten Werksflächen geschehen soll. Die Stadt Bochum und der Fahrzeughersteller arbeiten eng zusammen, um das Problem zu lösen. In dieser Woche sind beide auf der Expo Real vertreten, um Investoren und Unternehmen anzulocken, die sich den Flächen annehmen.
Der Fahrzeughersteller Opel hat in den vergangenen Jahren einiges unternommen, um effizienter arbeiten zu können. Unter anderem haben die Rüsselsheimer eine Neustrukturierung der Produktionsstätten in Europa vorgenommen. Ein Schritt, bei dem sie vor allem in Bochum einige Scherben zerschlagen und sich Probleme eingehandelt haben, die sie derzeit versuchen zu lösen. Doch es schien aufwärts zu gehen. Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann erschien auf der IAA in Frankfurt äußerst gut gelaunt vor dem Publikum und versprühte Optimismus. Aber nun scheint es, dass es mit der Neustrukturierung der Produktion doch nicht so ganz geklappt hat.
Eine Ära geht in Bochum langsam aber sicher seinem Ende entgegen. Stück für Stück wird die Produktion im Opel-Werk zurückgefahren, die Tätigkeiten werden eingestellt. Am Montag trifft es die Getriebefertigung, das letzte Bauteil läuft vom Band. Wie ein Firmensprecher mitteilte, werden die noch knapp 300 Beschäftigten am Montag lediglich eine handvoll Getriebe herstellen.
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Eine gute Nachricht für die knapp 2.200 Beschäftigten des Opel-Werkes in Kaiserslautern. Der Fahrzeughersteller investiert insgesamt 130 Millionen Euro in die Produktionsstätte. Damit werden die Arbeitsplätze der Beschäftigten die kommenden Jahre gesichert.
Die Sommerpause ist vorbei, die Anstrengungen im Herbst werden wieder hochgefahren. Dafür haben die Rüsselsheimer verglichen mit den vergangenen trüben Jahren eine sehr gute Ausgangsposition. Der PKW-Markt in Deutschland ist seit Längerem in der Krise, die Absatzzahlen rückläufig. Doch Opel ist das Kunststück gelungen, im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrzeugherstellern, im September überdurchschnittlich zuzulegen.
Es hat derzeit den Anschein, als ob Bewegung in den Konflikt um die Schließung des Opel-Werkes in Bochum kommt. Offenbar brechen die verhärteten Fronten auf. Die Konzernspitze macht einen Schritt auf die Belegschaft und den Betriebsrat in Bochum zu und unterbreitet ihnen freiwillig ein Angebot für mögliche Abfindungen. Die Geschäftsleitung hat am Mittwoch die Mitarbeiter in Bochum während einer darüber informiert.
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Opel lässt derzeit nichts unversucht, das Image der Marke aufzupolieren. Neue Modelle und Motoren sollen die Geschicke der Rüsselsheimer ändern. Doch mit ihren Sparmaßnahmen und der Neustrukturierung der Produktion hat der Fahrzeughersteller viele Scherben zerschlagen, die nun mühsam gekittet werden müssen. Vor allem der seit Langem schwelende Konflikt um die Schließung des Opel-Werks in Bochum macht den Rüsselsheimern schwer zu schaffen. Die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Doch nun gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer.
Opels Neustrukturierung der Produktion bringt den Rüsselsheimer Konzern zunehmend zurück auf Erfolgskurs. Kein Wunder, dass der Konzern diese fortsetzt. Medienberichten zufolge wird die Produktion des bislang in Bochum hergestellten Zafira aus Deutschland ausgelagert. Die Herstellung des Vans sollen künftig die Franzosen von PSA Peugeot Citroen übernehmen.