Opel-Betriebsrentner gehen auf die Barrikaden

Die Opel-Pensionäre machen Front gegen den Konzern. Seit 1991 soll es jährlich eine Betriebsrentenerhöhung von einem Prozent geben. Damals hatte sich der Konzern freiwillig dazu verpflichtet. Davon allerdings merken die Betriebsrentner nichts. Seit zehn Jahren haben die knapp 40.000 Pensionäre keine Anpassung ihrer Renten erfahren.

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Neues Gerangel am Bochumer Standort. Opel-Pensionäre fordern überfällige Anpassungen ihrer Renten Foto: © GM Company

 

Wie ein Sprecher der Betriebsrentner mitteilte, habe man schon Kontakt zu Opel aufgenommen. Der Konzern bleibt aber stur und blocke ab. Nun wolle man aktiv werden und mit einem Demonstrationsmarsch, der vom Bochumer Rathaus zum Opelwerk I führen soll, Druck gegen den Fahrzeughersteller aufbauen. Bislang steht das Datum für die geplante Demonstration zwar noch nicht fest, vermutlich werde sie nach den Werksferien stattfinden, doch die Pensionäre sind optimistisch. Der ehemalige Opel-Angestellte Norbert Spittka, der seit 2009 Betriebsrente bezieht, geht davon aus, dass mehr als zehn Prozent von den knapp 10.000 in und um Bochum lebenden Betriebsrentnern bei der Demo einfinden werden.

Und damit lassen es die rüstigen Rentner noch nicht gut sein. Sie haben vor, ein Zeltlager vor dem Werksgelände zu errichten und dort so lange campieren, bis der Konzern den Pensionären die Rentenerhöhung gewährt und jeder Betriebsrentner die Zusage schriftlich in der Tasche hat.

Medienberichten zufolge gab es bei Opel ein erstes Einlenken. Alexander Bazio, Pressesprecher bei Opel, sagte, dass der Konzern nun sorgfältig Einzelfallprüfungen durchführen werde. Diese Prüfungen seien zwingend notwendig, benötige jedoch auch Zeit. Wenn ein Anspruch auf die Erhöhung bestehe, werde man diese auch gezahlt. Der Zeitpunkt für die Affäre ist sehr ungünstig. Der angeschlagene Fahrzeughersteller ist derzeit damit beschäftigt, das Ansehen der Marke wieder aufzupolieren. Dieses wurde unter anderem durch das Gerangel um die Werksschließung im Zuge der Sanierungsbestrebungen schwer beschädigt. Und dabei ging es ausgerechnet auch um den Bochumer Standort.

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