Opel Astra G: Hintere Bremsanlage gangbar machen und teuren Austausch vermeiden

Der von 1998 – 2005 gebaute Opel Astra G ist ein sehr beliebtes und weit verbreitetes Modell auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Neben Problemen mit dem AGR-Ventil und gerissenen Krümmern bietet die Bremse an der Hinterachse oft Anlass für Ärger beim Opel Astra G. Wir erklären wie ein geübter Hobby Bastler dieses Problem ohne teuren Austausch der Bremssättel beheben kann.

Reinigung des Bremssattels
Entfernen von Ablagerungen am Bremssattelträger

 Sicherheitshinweis: Die Bremsanlage gehört zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen eines Fahrzeuges. Arbeiten an dieser sollten nur von Fachleuten durchgeführt werden. Solltet Ihr nicht über das nötige Hintergrundwissen verfügen führt bitte keine Eigenständigen Arbeiten an der Bremsanlage durch sondern holt Euch entsprechenden Rat. Alle Hinweise und Tipps sind ohne Gewähr.

Ursachen und Folgen einer schwergängigen Hinterrad Bremse am Opel Astra G

Eine schwergängige Hinterradbremse tritt vermehrt beim Opel Astra G auf. Dieses Phänomen betrifft jedoch nur Fahrzeuge mit hinterer Scheibenbremse. Fahrzeuge mit hinterer Trommelbremse sind davon nicht betroffen. Die hintere Bremse wird aufgrund der vorderradorientieren Lastverteilung beim Bremsen nur sehr wenig belastet. Bei Fahrzeugen die mit nur wenig Beladung unterwegs sind wird diese Eigenschaft noch verstärkt. In Verbindung mit einer nicht optimalen Abschirmung gegen Schmutz setzen sich die Bremsbeläge recht schnell fest – der Bremsbelag kann nicht mehr optimal auf seiner Führung gleiten. Neben einer lauten Geräuschkulisse (quietschen) kommt es zu erhöhtem Bremsenverschleiß, da die Bremsbeläge dauerhaft an der Scheibe anliegen.

Prüfung der Schiebestücke
Prüfung der Schiebestücke

Wie bemerkt man, dass die Bremsbeläge nicht mehr beweglich sind?

Prinzipiell sollte man als Fahrer eines Opel Astra G mit hinterer Scheibenbremse regelmäßig auf das Verschleißbild achten. Ein Belag, der sich zu schnell abnutzt, deutet ebenso auf eine feste Bremse hin wie eine Menge Staub in der Felge, der vom abgefahrenen Belag stammt. Ebenso ein Indiz sind unterschiedlich heiße Felgen / Bremsanlagen nach dem Bremsen (Achtung – Verbrennungsgefahr) sowie erhöhter Verbrauch oder das Gefühl, dass der Wagen nicht mehr frei rollt. Wird das Problem nicht rechtzeitig erkannt, deuten kratzende und pfeifende Geräusche auf eine schleifende Bremse oder einen abgefahreren Belag hin. Oft ist dann jedoch der Austausch der hinteren Bremsscheiben und Beläge unabdingbar. Für einen Opel Astra G 1.6 müssen für einen Satz ATE Scheiben / Beläge mit Preisvergleich via DAPARTO ca. 75 € eingerechnet werden. Dieses Geld kann man sich jedoch sparen, wenn man rechtzeitig handelt.

Führung des Bremssattels mit Montagepaste präparieren
Führung des Bremssattels mit Montagepaste präparieren

Bremsanlage beim Opel Astra G gangbar machen – so geht es

Bei schwergängiger Bremsanlage hinten muss die Bremssattelführung gangbar gemacht werden. Die Hinterräder müssen dafür demontiert werden, es wird also eine Hebebühne oder massive Unterstellböcke benötigt, Keinesfalls darf man nur mit dem Wagenheber arbeiten, der Wagen könnte herunterrutschen und so schwere Verletzungen hervorrufen.

Danach wird der Bremssattel abmontiert, die Bremsbeläge entfernt und die Bremsenführung abgeschraubt. Nun muss die Bremsanlage gereinigt werden. Die Schiebestücke werden entfernt, gereinigt und neu geschmiert. Die Führung für die Bremsbeläge wird ebenfalls gereinigt. Dies geschieht mit einer Feile oder einem Schaber. Die Führung muss mit einer geeigneten Montagepaste behandelt werden, welche das Risiko für ein erneutes Festrosten und Verschmutzen verringert. Die Funktion und Freigängigkeit des Bremssattels muss ebenfalls mit geprüft werden. Sollten die Manschetten defekt sein und der Bremssattel deshalb nicht ordentlich arbeiten (schwergängige Kolben) muss dieser entweder überholt oder ausgetauscht werden. Achtung: Das notwendige Zurückstellen der Bremskolben zur Prüfung und Montage erhöht den Bremsflüssigkeitsstand, den Behälterstand im Auge behalten. Nach dem sorgfältigen Zusammenbau und der Endkontrolle mit dem Drehmomentschlüssel ist die hintere Bremsanlage wieder freigängig.

Tipp: Bei der Gelegenheit empfehle ich gleich den letzten Wechseltermin der Bremsflüssigkeit zu überprüfen. Oft finden sich Zettel im Motorraum oder Hinweise im Scheckheft. Die Flüssigkeit soll alle 2 Jahre getauscht werden, da diese Wasser bindet was zur Verringerung der Bremsleistung führt.

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